Gefühlsduselei | Kunst ausstellung im Feuerbachhaus Speyer | Grafik & Illustration

ÜBER DAS THEMA
Die meisten Menschen schenken ihrem Innenleben vergleichsweise wenig Beachtung. Menschen, die mit Gefühlen arbeiten oder diese bewusst(er) (er) leben, werden nicht selten mit einem Lächeln bedacht. Ein gefühlvolles Leben ist nach wie vor eher ein Nischenphänomen als der gesellschaftliche Alltag. In der Regel werden negative Gefühle verdrängt oder totgeschwiegen, verschwinden im Untergrund und suchen sich, zum Teil Jahrzehnte später – sehr kraftvoll – ihren Weg an die Oberfläche.

Jedem Menschen sollte erlaubt sein, alles zu spüren - eine weinende Frau nicht als hysterische Kuh betrachtet oder ein gefühlsbetonten Mann als Weichei abgestempelt werden.

Ich bin der Meinung, dass, wenn wir alle mehr Gefühle zulassen, uns zeigen und offener über unser Innenleben sprechen, persönlich, politisch und allgemein bessere Entscheidungen getroffen und alle unsere zwischenmenschlichen Beziehungen stärker werden.

ARBEITEN
Arbeit 1 „Gefühlswelt“
Im Außen zeigen sich oft andere Gefühle als die, die im Inneren wirken. Einzelne Gefühle liegen übereinander, verdecken ältere Emotionen und täuschen über Aktuelles hinweg. Zum Teil handeln wir aufgrund angelernter Verhaltensweisen und früherer Erfahrungen wie programmiert und können wenig an unserer Reaktion ändern. Im Hier und Jetzt erhalten wir mehr Handlungsspielraum, indem wir Vergangenes fühlen. Etliche bunte Punkte, zum Teil mehrfach übereinander geklebt, stehen für die Vielschichtigkeit und Vielfalt unserer Gefühlswelt. Welche Farbe welchem Gefühl zugeordnet ist, ist jedem selbst überlassen: Gefühle sind wie Geschmäcker auch, verschieden.
INFOS Unikat, 100 x 140 cm, Collage, Metallische & holografische Klebepunkte auf Papier

Arbeit 2 „Fühl‘ Ich“
Modebegriff oder Gamechanger?
INFOS Unikat, 50 x 60 cm, Folienplott auf fluoreszierendem Plexiglas

Arbeit 3 „Hallo, wie geht‘s?“
Häufig rutscht die Frage unüberlegt und (zu) schnell heraus: „Wie geht es Dir“? - Es gibt tausende mögliche Reaktionen und Antworten auf diese Frage: Geht sie an eine*n flüchtige*n Bekannte*n oder an nahestehende Menschen? Ist Zeit für eine ernst gemeinte und eventuell ausschweifende Antwort? Will der Sender eine ehrliche Antwort hören? Will der Adressat überhaupt antworten? Oder gerade lieber etwas ganz anderes machen. Zum Sport gehen zum Beispiel, zuhause gemütlich Kochen oder auf die Couch für Netflix und Co.

Wenn beide Personen die Frage nicht richtig einordnen können, wird es oft einen Moment lang unangenehm. Beispielsweise wenn ‚B‘, den Tränen nahe, von den harten letzten Monaten berichtet und ‚A‘ eigentlich nur sagen wollte „Hey, schön, Dich zu sehen, aber ich muss weiter“.„Ähhhh, ja“ oder so ähnlich lautet dann die peinlich berührte Reaktion.

Wird die Frage “Wie geht es Dir?” allerdings im passenden Moment gestellt und ernsthaft beantwortet, bedeutet sie wiederum viel – ehrliches Interesse am Gegenüber, Wertschätzung, sehen und gesehen werden und Vertrauen in die fragestellende Person.
INFOS Serie, Auflage 3 Stk. je Motiv, Holz- auf Digitaldruck, DIN A3 / 29,7 x 42 cm

Arbeit 4 „Die Brillen“
Die tagtägliche Sichtweise (/Einstellung) auf die Welt macht den Unterschied.
„Statt der sichtverbessernden Brille zog sie im Alltag das abgedunkelte Model vor. Wie alle mit Brille schob sie diese wieder an den Anschlag zurück, wenn sie Gefahr lief, von ihrem Nasenrücken zu rutschen.“ (Auszug aus „Frau Sommer und die Ambivalenz des Seins“)
INFOS Diptychon, Auflage 15 Stk. je Motiv, Digitaldruck & (metallische) Folie, 50 x 50 cm

Arbeit 5 „Frau Sommer und die Ambivalenz des Seins“
Drei Textfragmente aus dem Alltag von Frau Sommer.
INFOS 3 Unikate - Textauszüge, 12 x 17 cm auf 20 x 30 cm gerahmt, Laserdruck, Hologrammfolie

Arbeit 6 „Smile on me“
Emojis vereinfachen im digitalen Raum den Ausdruck von Gefühlen. Sie unterstützen (Text)Nachrichten visuell und können eine falsch gelesene / interpretierte Botschaft ins richtige Licht rücken. Andererseits kann sich hinter einem geschriebenen “smiley” auch ein trauriges Gesicht verbergen.
INFOS Einzelstück, Auflage 03 Stk., Hologramm-Folienplott auf Digitaldruck, 50 x 70 cm

Arbeit 7 „What the fuck“
Das oft als rüpfelhaft angesehene – und leider immer noch im positiven den männlichen Vertretern unserer Spezies, im negativen uns weiblichen Wesen zugeordnete – Fluchen hilft dabei, Emotionen zu verarbeiten, Schmerzen wegzuschimpfen und kann, insofern man es zusammen macht und die Begrifflichkeiten ausruft, die auch das Gegenüber zum Fluchen nutzt (= ich kenne Dich), zwischenmenschliche Beziehungen stärken.

Also: immer raus mit dem besch*ssenen Frust!
INFOS Unikat, Acryl-Malerei, PVC-Etikette, 50x 70 cm

Arbeit 7 „Zu Tisch“
Stimmungen sind subjektiv. Gezeigt werden zwei Stillleben, gedeckte Tische, die, je nach eigener Gefühlslage und persönlicher Historie, unterschiedliche Gefühle hervorrufen können.
INFOS 2 Unikate, 12 x 17 cm auf 20 x 30 cm gerahmt , Acryl-Malerei, Fineliner, Filz- und Buntstift

Preisanfragen und allgemeine Fragen zur Ausstellung / Inhalten an die mail@helene-uhl.de


Presse: Schwetzinger Zeitung, Die Rheinpfalz, Speyer Report
Fotos der Vernissage: Helmut Gauweiler

Ausstellung: 05. September - 03. November 2024, Feuerbachhaus, Allerheiligenstraße 9, 67346 Speyer, Öffnungszeiten: Mittwoch bis Samstag 17.00 – 20.00 Uhr, Sonntag 12.00 – 18.00 Uhr

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Konzept und Preisliste